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Reise 08

   

 

26. Juni 2008 Tadschikistan Nord-Pamir

 

 

Nun sind wir schon eine ganze Weile im Pamir unterwegs, von Khorog fahren wir auf dem sogenannten Pamirhighway dem Gunt Fluss entlang in die höhere Gegend. Je weiter wir in die Höhe kamen umso dünner wurde die Luft aber auch kühler. Wir passierten den Koitezek Pass 4271 Meter über Meer. Nach einigen Kilometer nach der Passhöhe verlassen wir den Pamir Highway und folgen einem schmalen Weg, der uns zum Yashil Kul (Kul = See) bringt.
Nun sind wir immer in einer Höhe von 3700 + m. ü. m. was wir beim Wandern sehr gut bemerken. Sehr schnell geht einem die Puste aus, nur die Aisha ist wie immer für alles bereit und läuft jede Strecke, die wir mühsam gehen, drei oder vierfach ab.



Beim Yashil See finden wir an einem schönen Bergbach eine schöne Stelle zum Bleiben. Weiter geht’s dann auf einem schlechten Weg dem Alichur Fluss entlang, bis wir beim Dorf Alichur wieder auf den Pamir Highway treffen. Im Dorf kaufen wir von zwei Frauen, die im Hinterhof am Fladenbrot backen sind, der Ofen wird mit Kuhdung geheizt, noch warmes Fladenbrot. (Siehe unten, wir brauchen später das selbe Brennmaterial. >>>) Aschi fragt nach dem Preis und die Frauen winken ab, sie wollen nichts dafür. Man muss sich das Mal vorstellen, die Leute im Pamir sind sehr arm, die einzige Möglichkeit etwas einzukaufen ist in Khorog oder Murghab, beide Dörfer über 100 km von Alichur entfern und auch dort ist das Angebot auf dem Markt sehr bescheiden.
Die Frau geht ins Haus und kommt mit einer Schale Joghurt hinaus und überreicht sie uns. Der Joghurt, obwohl es aus Ziegenmilch ist, schmeckt sehr gut. Wir fragen, ob wir etwas Joghurt mitnehmen können, ich hole eine Schale aus dem Wagen. Immer noch wollen die Frauen nichts für die Ware, aber wir geben ihnen trotzdem Geld.
Wir fahren auf dem Pamir Highway wieder etwas zurück, das heisst gegen Westen, um dann später auf einen schlechten Weg Süd über den Khargush Pass zu fahren. Etwas nach der Passhöhe bei einem Bergsee finden wir einen schönen Platz zum Übernachten. Am nächsten Morgen machen wir eine Wanderung dem See und dem Bergbach entlang ins Tal hinauf. Etwas weiter oben im Tal, kommen wir bei einer Steinhütte vorbei, ganz oben am Berghang sehen wir eine grosse Schaf- und Ziegenherde. Auf dem Rückweg, als wir wieder bei der Steinhütte vorbei kommen, sind zwei Frauen vor der Hütte. Sie winken uns zu, sie wollen, dass wir zu ihnen gehen. Wir gehen zum Haus hin, sofort werden wir ins Haus geführt, nun wird aufgetischt. Aschi versucht ihnen zu erklären, dass wir nicht so hungrig sind, und wir eigentlich schon gegessen haben.
Hier zeigt sich wieder einmal mehr, wie gut es ist wenn doch einer von uns etwas Russisch spricht. Eigentlich sprechen die Leute auch nicht russisch, aber verstehen tun sie schon noch etwas. Die älteren Leute sprechen schon noch Russisch.
Wir bekommen Joghurt Brot und Butter zum Essen. Die Frauen finden es sehr witzig, wie wenig Butter wir aufs Brot streichen.
Noch in dieser Nacht zeigt sich, dass Aschi, die Hausmannskost von den Alphütten von Tadschikistan, nicht sehr gut bekommt.

 

Frauen im Pamir, Tadschikistan
Frauen im Pamir, Tadschikistan

 

 

Unsere Reise geht dann der Afghanischengrenze entlang wieder zurück nach Khorog wo wir immer wieder schöne Aussicht auf den mit Gletschern bedeckten Hindukusch (kusch = killer) haben.

 

Hindukusch
Hindukusch


Weg nach Khorog


 

Khorog ist der einzige Ort im ganzen Pamir, wo wir Diesel von einer einigermassen Qualität und aus einer Tankstelle tanken können. Es wäre durchaus möglich am Pamir Highway entlang von einem Hinterhof, Diesel zu bekommen, die Frage ist nur immer, was man dann bekommt? Auf dem Markt wird unser Lebensmittelvorrat so gut es geht aufgefüllt, die nächste Einkaufsmöglichkeit wird dann im Ostpamir in Murghab sein.

Auf dem Pamir Highway fahren wir von Khorog in Richtung Murgahab, wir machen einige Abstecher in Seitentäler. Wieder werden wir von Einheimischen eingeladen, es erstaunt uns wieder aufs Neue, die Leute haben selber nicht viel, ich rede hier nicht von materiellen Sachen, von denen haben sie auch nichts, ich rede hier von Lebensmitteln, und das, was sie haben sind sie bereit mit dir zu teilen.


Besuch von vier Geissenpetern, die Ziegen werden mit dem Fernglas sehr ernst beobachtet.

 


Übernachtungsplatz am Abend


Übernachtungsplatz am Morgen

 


Weg in ein Seitental


Brücke über den Kokuybel Fluss


Man hat es schon oft gehört, wir habens ausbrobiert. Brotbacken mit Kuhfladen
Bei einer Luftfeuchtigkeit von 20% sind die Kuh- oder Yakfladen richtig trocken und brennen wie Holz. (Schade habens wir nicht schon früher ausprobiert.)


Hier das Ergebniss,


 

Tadschikistan bringt uns viel zum Nachdenken, dieses Land wird bei uns sicher einige Spuren hinterlassen. Ich bewundere die Leute, wie sie das Leben hier im Pamir meistern, aber mit ihnen tauschen, möchte ich auf keinen Fall. Ich könnte etliche Dinge aufzählen, wo wir Westeuropäer für selbstverständlich nehmen, hier, wird es mir bewusst wie verdammt gut wir es doch haben. Wie toll ist doch das Einkaufen in der Migros oder im Coop, alle bezahlen denselben Preis und die Ware steht immer frisch in den Regalen. Der Doktor und Zahnarzt ist bei uns doch gleich um die Ecke, und ein Auto hat ja auch jeder wenn nicht zwei.

In ein paar Tage verlassen wir Tadschikistan und reisen weiter nach Kirgistan. Wir sind gespannt darauf zu sehen, wie sich dieses Land seit unserem letzten Besuch 1996 verändert hat. Wir haben es als sehr angenehm in Erinnerung.
Bis zum Nächsten Mal.

 


Edelweiss, Tadschikistan

 


   
 

 

 

   
 

 

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